Am Ende dieses ersten Halbjahres haben wir langjährige Lehrer unserer Schule verabschiedet. Wir wollen euch nun berichten, was sie nach langer Arbeit am GFB planen und wie sie die Zeit in der Schule empfunden haben…
Frau Wolfs erster Arbeitstag an unserer Schule war im August 1988. Damals seien die Schüler noch durch die Grundschule gut vorbereitet und durchweg freundlich gewesen. Doch die Schüler seien zunehmend unkonzentrierter und kämen mit weniger Vorwissen aus der Grundschule, so ihre persönliche Meinung. Aber natürlich gebe es immer noch viele nette Schüler, die einen grüßten, obwohl man sie nicht mehr unterrichte. Sie war immer ein großer Fan von Aufführungen, die von vielen Schülern getragen wurden. Zu ihrem großen Bedauern hätte man heute nicht mehr die Zeit für solche aufwendigen Vorbereitungen. Sie freue sich nun, in den Ruhestanden zu gehen, da sie merke, dass mit zunehmendem Alter die Kraft nachlasse. Ende Februar werde sie für vier Wochen durch Asien reisen. Danach werde sie sehen, was sie noch alles unternehmen wird. Auf jeden Fall werde sie ohne Stress, Hektik und ohne Terminzwang alles angehe, und vor allem spontan bei schönem Wetter etwas unternehmen können.
Frau Huhndorf begann im August 1976 mit ihrer Arbeit an unserer Schule. Sie bedauere, dass die Unterrichtsinhalte aus zeitlichen Gründen nicht mehr so vertieft werden könnten. Auch störe sie der geringe Respekt der Schüler untereinander und gegenüber den Lehrern im Vergleich zu früher . Vermissen wird sie lustige Korrekturen und den lebhaften Unterricht, doch freue sie sich trotzdem auf ihren Ruhestand, In ihrer neu gewonnenen freien Zeit will sie ihr Leben mal wieder ohne Zeitdruck genießen. Zum Beispiel möchte sie Fahrrad fahren, Gartenarbeit machen oder ihre Lieblingslektüre lesen. Sie will mal wieder spontan und befreit sein, wie damals in ihrer eigenen Schulzeit, in der sie Aufführungen in der Gemeinschaft immer genossen hat.
Herr Mols begann im August 1980 an unserer Schule zu unterrichten. Die Veränderung der Schüler und Lehrer seien ihm durchaus aufgefallen, spiegeln somit den Wandel in unserer Gesellschaft wider. Dass sich dabei nicht alles Neue zum Positiven orientiert, liegt auf der Hand. Zu seiner Zeit als Schüler gab es noch die „schrulligen“ Lehrer, auch die, die über ihre Kriegserfahrungen berichteten. Der Unterricht war ansonsten auf das Fachliche gerichtet, ließ den Schüler als Persönlichkeit weitgehend außen vor. Heute stehen Methoden im Vordergrund, die den Schüler zur Selbständigkeit ermächtigen sollen. Die Bewertungsweise der Lehrer hat sich über die Jahre verändert, berücksichtigt viele Faktoren, ist in manchen Dingen großzügiger geworden. Der Durchschnitt der Schüler ist über die Jahre hinweg unkonzentrierter geworden. Stundenlanges „regungsloses“ Sitzen, ohne auch nur eine andere Methode als die Sprache und das Zuhören zu nutzen, sind nicht mehr denkbar. Das war nur auszuhalten, indem man die Freizeitgestaltung mit viel Bewegung verknüpft hat. Die Schule hat sich auch neben dem Fachunterricht verändert. Die Angebote für die Schüler sind vielseitiger und offener. Die Klassenfahrten waren als Schüler und Lehrer besondere Erlebnisse, die einen Kurs bzw. eine Klasse näher rücken lässt. Der Abschied ist natürlich auch mit viel Wehmut verbunden. Man verlässt halt eine Gemeinschaft, mit der man sich immer freundschaftlich verbunden fühlte. Andererseits hat man jetzt auch wieder die Muße, andere Tor zu öffnen, welche das wird die Zeit mit sich bringen. Lesen, mehr Sport treiben, Reisen werden sicherlich dazu gehören.
Herr Schäfer begann vor 38 Jahren als Lehrer für Deutsch, Pädagogik und Sozialwissenschaften(Politik). Der Erziehungsstil und die Beurteilung der Lehrer weiche stark von früher ab und auch die Schülergruppen seien nicht mehr so homogen. Die Leistungsauslese sei weniger konsequent, was einen großen Leistungsunterschied der verschiedener Schüler hervorruft. Er hat die Klassenfahrten sehr genossen und hatte einige Kontakte zu früheren Schülern, welche er pflegte und so über die Generationen halten konnte. Er freut sich nur teilweise auf den Ruhestand, da er zwar gerne noch in der Oberstufe unterrichten würde, aber so nun mehr Zeit für seinen zweiten Beruf als Fotograf habe. Reisen wird er weiterhin, nicht zuletzt für seine Fotos in die USA. Er findet, dass die Schüler optimistisch bleiben und an sich selbst und ihre Stärken glauben sollten. Er hofft, dass er allen in guter Erinnerung bleiben wird.
Frau Hendrich begann Anfang September 1980 ihre Arbeit als Lehrerin am GFB. Die Schüler seien zunehmend unkonzentrierter und würden das System ausnutzen, da sie von den Lehrern oft zu gut benotet werden würden. Die Tatsache, dass die Schüler oft nicht bereit seien genug für ihre guten Noten zu tun, übersehen die Eltern meist und geben dann den Lehren die Schuld. Sie verlässt die Schule mit anderthalb weinenden Augen, da sie den Alltag umstellen muss. Den Kontakt zu Schülern und Lehrern werde sie aufrecht erhalten. Sie werde wie jetzt auch schon, mit ihrem Mann viel reisen und ihre freie Zeit genießen.
Wie auch immer die Ruheständler ihre freie Zeit nutzen wollen, wir wünschen ihnen alles Gute und eine wohlverdiente freie Zeit.
Von: Kathi, Anna, Lara, Lisa, Kristin und Linea