Heute, am 17. Februar 2017 findet im Ratssaal des Dinslakener Rathauses das Regionalfinale des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ statt. Dieses startet offiziell um elf Uhr, jedoch müssen ich, meine Mitdebattanten und die Jurymitglieder bereits eine Stunde vorher anwesend sein. Jetzt sitzen wir bereits im Vorbereitungsraum und warten nervös, aber auch gespannt auf den Beginn. Aus der Regionalqualifikation sind aus jeder der beiden Altersstufen (Sek I, Sek II) jeweils vier Kandidaten ins Finale gekommen. Besonders habe ich mich gefreut, dass auch Elif mit mir zusammen ins Finale eingezogen ist, da ich sie bereits näher kennengelernt habe. Zu Beginn stellt sich die Regionalverbundkoordinatorin Constanze Wendt vor und es folgt eine lange Begrüßungsrede des Bürgermeisters der Stadt Dinslaken, die mich kurz vor der Debatte allerdings mehr verunsichert, da ich noch nervöser werde. Nun ist es endlich soweit. In der ersten Debatte treten Elif Sueda Karaoglu und ich, Kristina Witt, auf der Pro-Seite gegen Lucy Köhler und Gero Klotzki auf der Kontra-Seite an. Wir debattieren über die Frage:“Sollen die Bußgelder für Verschmutzungen des öffentlichen Raumes angehoben werden?“. Der Ablauf der Debatte fängt mit einer zweiminütigen Eröffnungsrede der einzelnen Kandidaten an, in der wir unsere uns zugeteilte Position darlegen. Da ich die Position Pro 1 vertrete, muss ich direkt als erste starten. Während meiner Eröffnungsrede fällt die Anspannung immer mehr von mir ab. Daraufhin geht es in die freie Aussprache, in der wir zwölf Minuten lang Argumente austauschen. Wir, die Befürworter der Debattenfrage, weisen oft daraufhin, dass man das Verantwortungsbewusstsein der Menschen im Umgang mit Abfall stärken sollte. Die Gegner höherer Bußgelder argumentieren mit dem Vorschlag, die Bußgelder durch Sozialstunden zu ersetzen. In der Schlussrunde hat nun jeder eine Minute Zeit seine Meinung hinsichtlich der zurückliegenden Debatte zu äußern. Erst im Nachhinein wird mir klar, wie viel Spaß mir das Debattieren doch macht und dass die ganze Aufregung gar nicht nötig war. Während die Jury sich berät, gibt es eine kurze Pause, in der man sich am Buffet, welches sehr gelungen ist, bedienen kann. Anschließend werden einige Mitglieder der Jury ausgetauscht, unter anderem durch unsere Schulkoordinatorin Frau Feldmann. Es folgt die Debatte der Sekundarstufe II, die ich ent- und gespannt verfolge. Hierbei geht es um die Frage, ob das Betteln in Innenstädten verboten werden soll. Die Pro-Seite wird von Claire Stüwe und Sebastian Schleiken vertreten, während Anna Katharina Pohl und Hendrik Blöß gegen dieses Verbot argumentieren. Von der Pro-Seite kommen Argumente wie, dass den Bettlern so besser geholfen werden kann, da sie sich so gezwungenermaßen an andere Menschen, wie zum Beispiel Sozialarbeiter, wenden müssen. Die Kontra-Seite beharrt jedoch darauf, dass man diese Menschen nicht noch mehr ausgrenzen darf. Meiner Meinung nach überzeugte diese Debatte vor allem durch ihre Professionalität und ihr Verständnis für das vorgegebene Thema.
Vor der langersehnten Siegerehrung bekommen alle acht Teilnehmer noch eine kurze Rückmeldung. Die Jury gibt uns Tipps für die weiteren Debatten, denn das eigentliche Ziel von Jugend debattiert ist nicht der Sieg, sondern die stetige Verbesserung der eigenen Leistung und unseres Verständnisses für politische Themen.
Wir alle haben uns vom Anfang des Wettbewerbs an bis zu dem Tag des Regionalfinales verbessert und haben eine gute Leistung innerhalb der Debatte gezeigt. Trotzdem muss die Jury am Ende einen Sieger pro Debatte ernennen. Bei der Siegerehrung erfahren jetzt alle Anwesenden im Saal die Platzierungen. Mir und vermutlich auch allen anderen war schon während der Debatte klar, dass Elif Sueda Karaoglu den ersten Platz belegen wird. Der Sieg von Anna Katharina Pohl hingegen überrascht mich jedoch, da ich Claire Stüwe und Sebastian Schleiken besser eingeschätzt hätte, die aber den zweiten und dritten Platz belegen. In der Sekundarstufe I erreichen Gero Klotzki und Lucy Köhler die mittleren Plätze. Auf den beiden vierten Plätzen landen Hendrik Blöß und ich.
Jeder von uns bekommt für die Teilnahme einen Büchergutschein im Wert von 15 Euro, eine Einladung zu den Kommunaltagen im Dinslakener Rathaus und eine Rose. Zusätzlich bekommen die beiden Sieger die Möglichkeit an einem Siegerseminar teilzunehmen, das sie auf die Landesqualifikation, die sie und die Zweitplatzierten erreicht haben, vorbereitet.
Auch die beiden Musiker, ein Pianist und eine Sängerin, welche die Veranstaltung begleiteten und sie somit auflockerten, bekommen als Dank einen kräftigen Applaus.
Nach einem kurzen Pressefoto endet die Veranstaltung und der Saal leert sich langsam.
Abschließend kann ich nur sagen, dass dieser Wettbewerb mir zu meiner eigenen Überraschung viel Spaß gemacht hat und ich einiges daraus mitgenommen habe. Wir sind gespannt auf das nächste Jahr und hoffen erneut viele talentierte Schüler anzutreffen.
Gesa Schlömer, Mareike Bacher, Rieke Stopka und Kristina Witt