Die stille Herausforderung: Substanzkonsum an Schulen

Der Konsum von Substanzen wie Einweg-E-Zigaretten („Vapes“), Alkohol und Cannabis ist ein Thema, das viele Schulen beschäftigt – auch das GFB. In letzter Zeit wurde das Thema Vapes auf den Schultoiletten verstärkt wahrgenommen. Am 20. September 2024 informierte eine Durchsage, dass der Konsum von Einweg-E-Zigaretten zugenommen habe. Die Schulleitung kündigte an, verstärkt Lehreraufsichten einzusetzen, die auch die Toilettenbereiche im Blick haben werden.

Ein Blick auf die Zahlen

Laut einem Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen haben 9,3 Prozent der Jugendlichen in Deutschland im Jahr 2021 Cannabis konsumiert. Bei jungen Erwachsenen ab 18 Jahren steigt dieser Anteil auf knapp 47 Prozent. Der Alkoholkonsum hat sich in den letzten Jahren hingegen reduziert: 2022 tranken nur 8,7 Prozent der Jugendlichen regelmäßig Alkohol.

Perspektiven aus der Schulgemeinschaft

Um das Thema besser zu beleuchten, führten wir Gespräche mit Lehrkräften, Mitarbeitenden der Schule und anonymen Schülern. Dabei wurde deutlich, dass das GFB die Herausforderung erkennt und mit verschiedenen Maßnahmen darauf reagiert.

Herr Spanier, Hausmeister der Schule, schilderte seine Beobachtungen: „In den letzten Jahren habe ich immer häufiger festgestellt, dass Schüler auf den Toiletten Vapes nutzen. Es gab auch Berichte über den Verkauf von Substanzen am Rande des Schulgeländes.“ Dennoch betonte er, wie wichtig der Austausch mit Schülern und Eltern sei: „Ein offener Dialog ist zentral, um gemeinsam Lösungen zu finden.“

Auch die Lehrkräfte Herr Becker-Andermahr und Herr Brög, die seit über einem Jahrzehnt am GFB unterrichten, bestätigen, dass der Konsum auf den Toiletten ein Thema ist. Sie berichteten, dass sich Substanzkonsum negativ auf die schulische Leistung auswirken könne: „Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig konsumieren, haben oft Schwierigkeiten, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.“ Gleichzeitig betonten sie, dass die Schule vor allem auf Prävention setzt: „Unser Ziel ist es, im Gespräch zu bleiben. Wenn nötig, binden wir auch die Eltern ein, um gemeinsam Unterstützung anzubieten.“

Anonyme Konsumenten aus der Schülerschaft äußerten, dass sie hauptsächlich Nikotinprodukte, Alkohol und Cannabis nutzen. Sie gaben an, aus Langeweile oder aufgrund persönlicher Herausforderungen damit begonnen zu haben.

Gemeinsame Lösungsansätze

Die Schule hat ein dreistufiges Vorgehen entwickelt, um mit dem Thema umzugehen:

  1. Zunächst wird das Gespräch mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern gesucht.
  2. Bei wiederholten Vorfällen werden die Eltern informiert.
  3. Wenn keine Verbesserung eintritt, folgt ein persönliches Gespräch mit Eltern, Lehrkräften und Schulleitung, um gemeinsam Lösungswege zu finden.

Darüber hinaus setzt das GFB auf Prävention. Regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen und der Kontakt zu externen Experten, wie der Drogenbeauftragten der Stadt Moers, Frau Anika Czymay, unterstützen diese Bemühungen. Sie bietet Informationen und Beratung zu Themen wie Substanzkonsum, aber auch zu anderen Herausforderungen wie Mediensucht.

Ein verantwortungsvoller Umgang

Die Schulgemeinschaft setzt auf einen offenen Dialog und Zusammenarbeit – mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und externen Partnern. So zeigt sich: Herausforderungen wie diese bieten auch die Chance, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Ob die eingeführten Maßnahmen am GFB langfristig wirken, bleibt abzuwarten. Doch schon jetzt ist klar: Die Schulgemeinschaft ist bereit, sich dem Thema mit Entschlossenheit und Weitsicht zu stellen.

Carlo, Mats und Matthias