Das GFB gibt es schon relativ lange. Habt ihr euch schon mal gefragt, wie lange? Wir sind jetzt schon seit viereinhalb Jahren auf dieser Schule, und wir haben uns diese Frage gestellt. Aber uns interessierte auch, wie die Schule entstanden ist. Darum haben wir den Lehrer interviewt, der wahrscheinlich schon am längsten an unserer Schule ist: Herrn Mols.
Alles begann im Jahr 1926 durch einen Beschluss des damaligen Direktors des Adolfinums, Prof. Friedrich Heinz. Der Beschluss sah vor, Realschüler, die sich erst etwas später für das Gymnasium eigneten, etwa ab der achten Klasse in einen sogenannten Aufbauzweig des Adolfinums aufzunehmen. Dieser befand sich zuerst als eigenes Gebäude auf dem Areal des Adolfinums. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude im Jahr 1944 durch einen Luftanschlag zerstört, sodass der Unterricht in den Martinsstift (heute Musikschule) verlegt wurde. 1951 wurde das Gebäude auf dem Gelände des Adolfinums wieder aufgebaut.
Mit der Zeit kamen immer mehr Schüler von der Realschule, was dafür sorgte, dass 1971 ein eigenes Gebäude in der Zahnstraße errichtet wurde. Dadurch wurde der Zweig endgültig vom Adolfinum getrennt, behielt aber erstmal nur den Namen „Aufbaugymnasium“. Natürlich bekam die Schule auch eine Schulleitung: Der erste Schulleiter hieß Hans Born, welcher die Schule von 1971 bis 1984 leitete. Eine Zählung zu Beginn der 70er Jahre ergab, dass es 441 Schüler und 34 Lehrer in insgesamt 27 Klassen gab. Daraufhin wurde im Jahr 1972 die Sporthalle sowie der Sportplatz auf dem ehemaligen MTV-Gelände gebaut. 1974 wurde dann die Stadt Moers Träger der Schule, zuvor war der Staat deren Träger.
Vermutlich bis in das Jahr 1975 hatten nur das Adolfinum und das Grafschafter Gymnasium Schüler ab der vierten Klasse aufgenommen. Doch diese beiden Schulen reichten zu deren Aufnahme nicht mehr aus, sodass das Aufbaugymnasium von diesem Zeitpunkt an zusätzlich noch grundständig wurde, es nahm also ebenfalls Fünftklässler auf. 1980 war der grundständige Zweig vierzügig, der Aufbauzweig ebenfalls. Ab der achten Stufe war das Gymnasium also achtzügig, 8a, -b, -c und -d waren grundständig, 8e, -f, -g und -h waren Aufbauklassen. Die Schule platzte infolgedessen völlig aus den Nähten, es waren zu viele Schüler und es gab nicht genug Platz. Als Reaktion darauf wurde dann im Jahr 1975 das Nebengebäude gebaut. Dies sorgte zunächst einmal für eine Entspannung der Lage, doch es kam noch ein weiterer Aspekt hinzu: In NRW wurde das Modell der Gesamtschule in das Schulsystem eingegliedert, sodass solche Schüler, die als Aufbaukandidaten infrage kamen, größtenteils direkt nach der vierten Klasse auf eine der drei Moerser Gesamtschulen gingen.
Die Zahl der Aufbauschüler entwickelte sich zurück und 1994 wurde dann auch amtlich durch den Rat der Stadt Moers beschlossen, den Aufbauzweig auslaufen zu lassen. Aber kommen wir nochmal zurück zu den Namen: Wie kam es denn jetzt eigentlich zu dem skurrilen Namen, den unsere Schule heute hat? Bis zu jenem Zeitpunkt hieß das Gymnasium noch „Städtisches Aufbaugymnasium Moers“, ein Name, der nun nicht mehr passte. Also wurde auf einer Lehrerkonferenz die Namensänderung des Gymnasiums beschlossen. Es gab durchaus sehr witzige Vorschläge, wie z.B. „Gymnasium am Streichelzoo“ oder auch „Gymnasium am Stadtpark“, um nur wenige zu nennen. Aber eben auch „Gymnasium in den Filder Benden“. Mit „Filder“ ist ein altes Wort für „Felder“ gemeint, von denen es hier früher viele gab und „Benden“ ist eine Bezeichnung für die frühere Gegend hier, diese war nämlich ein Sumpfgebiet. Man hatte sich darauf geeinigt, da der Name als besonders, individuell und unverfänglich befunden wurde.
Zur Zeit der Beendigung des Aufbauzweigs war Doloris Fitzthum Schulleiterin, der alte Schulleiter Hans Born war nämlich überraschend 1984 an einem Herzinfarkt mit nur 57 Jahren verstorben. Doloris Fitzthum war von 1984 bis 2007 für 23 Jahre Schulleiterin. Unter ihrer Leitung fand auch die Namensänderung unserer Schule in „Gymnasium in den Filder Benden“ statt.
Am Anfang war also das Aufbaugymnasium und am Ende war… … das Filder Benden!
Von Anne, Gesa und Leonie