Wer hat es nicht auch mitbekommen, dass sich einige Mathe-Abiturienten 2019 über die angeblich zu schwierigen Abiturprüfungen beschwerten? Wir fragten uns, ob das Matheabitur wirklich nicht lösbar war.
Viele Schüler Deutschlands beklagten sich im letzten Abitur darüber, dass die Matheabiturprüfung zu schwierig, beziehungsweise zu umfangreich gewesen sei. Die Aufgaben seien vorher nie so besprochen worden, wie sie letztendlich in der Prüfung gestellt wurden. Es wurde eine Petition, welche von mehr als 50.000 Leuten unterschrieben wurde, an das bayrische Kultusministerium weitergeleitet. In dieser Petition hieß es, dass die Prüfung 2016 angeblich „anspruchsvoll war“, 2017 „machbar“, 2018 „nahezu leicht“ und 2019 „Aufgabenstellungen, die man vorher noch nicht bearbeitet hatte“ benutzt wurden. Geometrie und Hochstatistik waren wohl noch nie in einer Prüfung so schwierig wie im letzten Abitur. Schüler aus Niedersachsen und Hamburg beschwerten sich in ihrer Petition darüber, dass die Zeit zu wenig für solch schwierige Aufgaben gewesen sein soll und die Anforderungen seien viel zu hoch angesetzt worden. Ein Mitarbeiter der Hamburger Institution für Mathematik behauptet, dass es weniger an den mathematischen Schwierigkeiten gelegen habe, sondern an den Aufgabenstellungen, welche zu undeutlich und unverständlich gestellt wurden seien. Man wusste bisher nicht, ob die Beschwerden bundesweit oder auf länderspezifische Aufgaben bezogen waren.
Neben Aufgaben, die aus einem sogenannten „Aufgabenpool“ ausgesucht werden können, stellen Bundesländer eigene Aufgaben für das Zentralabitur. Somit könne man sagen, dass die Prüfungen aus einer Mischung aus selbstgestellten Aufgaben und Aufgaben aus dem „Pool“ bestehen. Der Präsident des deutschen Lehrerverbands äußerte sich diesbezüglich, dass die Aufgaben nicht zu schwierig gewesen seien. In Bayern sollen sich die Noten der Matheabiturprüfungen im durchschnittlichen Bereich befunden haben. Er sagte aber ebenfalls, dass wenn es Nachweise auf eine erschwerte Prüfung gebe, man über eine Neubewertung nachdenke. Ähnliches sagten auch die Vertreter des Philologen-Verbandes. Der bayerische Landesvorsitzende sagte, dass er sich nicht vorstellen könne, dass die gestellten Aufgaben nicht im Lehrplan aufgetaucht seien. Allerdings sei es ja auch so vorgesehen, dass die Aufgaben im Abitur etwas schwieriger gestellt werden, da es sich schließlich um die Abschlussprüfung handle. Es seien aber nicht nur die Aufgaben, die eine wichtige Rolle bei der Abiturprüfung spielten, sondern auch Bedingungen, wie zum Beispiel Unterrichtsausfall oder auch Lehrermangel.
Die Kultusministerien aus einigen Bundesländern kündigten bereits an, dass sie die Aufgaben in Zukunft besser überprüfen werden. Wenn man dann feststelle, dass die Aufgaben zu schwierig gestellt sind, dann könne man den Bewertungsschlüssel anpassen, was heißt, dass man die Prüfungen weniger streng zensieren würde.
Letztendlich kann man sagen, dass man sich seine eigene Meinung über dieses Thema bilden muss. Dazu kann man sich nur die Argumente beider Seiten anhören, die der Abiturienten oder die der Bildungspolitiker.
Bennett Otten, Luka Plavsic, Lukas Blondin, Jan Thilo Hüsch
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