Den Vertretungsplan unserer Schule kennen alle. Er hängt am Schwarzen Brett des Hauptgebäudes und wird ständig erneuert. Die meisten schauen regelmäßig nach, ob Stunden entfallen oder vertreten werden. Doch die Form des Plans ist teilweise ein Problem.
Ein Beispiel wäre das Wochenende und der Montagmorgen danach. Wenn ein Lehrer am Wochenende krank wird und somit montags nicht in die Schule kommen kann, wird der Plan zwar aktualisiert, die Schüler können dies aber erst am Montag nachlesen. Das ist besonders ärgerlich, wenn die erste Stunde entfällt, man aber schon in der Schule ist.
Andere Schulen sind schon weiter: Verschiedene Schulen aus ganz Deutschland nutzen für Mitteilungen von Stundenänderungen eine App. Dort wird dann der aktuellste Stand des Plans eintragen und die Schüler sind rund um die Uhr und an jedem Ort über Vertretungen informiert.
Auch an unserer Schule wurde über eine ähnliche Alternative diskutiert. Auf einer Schulkonferenz wurde vorgeschlagen, den Vertretungsplan über Moodle laufen zu lassen.
Vorteile hätte dies nicht nur für Schüler, sondern auch für Lehrer gehabt, denn auch sie wären über die Anzahl ihrer Vertretungen informiert. Dies würde die lehrerlosen Klassen verringern, die entstehen, wenn ein Vertretungsdienst übersehen wird.
Auch wenn dieser Vorschlag nicht direkt und auch nicht überall auf Begeisterung stieß, ist er noch nicht ganz verworfen worden.
Momentan arbeitet Mark Bongardt an einem Testmodell für diesen Online Plan.
Dieser soll vorläufig aber nur abrufbar sein, wenn man im Schul W-Lan eingeloggt ist. Er ist in einer Form, die der Facebook-App ähnelt, aufgebaut und ist eine webbasierte App. Das heißt, dass man kein bestimmtes Betriebssystem oder Smartphone Modell dafür benötigt. Nur internetfähig muss das Handy sein.
Außerdem werden aus Datenschutzgründen keine Lehrernamen im Online-Vertretungsplan preisgegeben. Als Schüler kann man ihm jedoch trotzdem entnehmen, ob eine Stunde entfällt oder vertreten wird.
Bei einem Interview mit Mark erfuhr ich, dass der Aufbau dieser „App“ übersichtlich und die Bedienung einfach gestaltet ist. In einem Suchfeld muss man seine Klasse, bzw. Stufe eintragen. Dann erscheinen die Vertretungsstunden und die Stunden, die entfallen. Dazu kann man auf der Startseite die aktuellsten Meldungen der Schülerzeitung und der Homepage sehen.
Voraussichtlich ist diese Version nur vorübergehend, denn wenn die andere Art des Vertretungsplans Erfolg hat und der Datenschutz beachtet wird, kann man den Plan nicht nur vom Schul-W-Lan, sondern von überall aus aufrufen.
Jetzt fragen sich einige bestimmt, wieso es nicht eher zu einer Art Modernisierung des Vertretungsplans gekommen ist. Auch das habe ich Mark gefragt. Dieser antwortete, dass die Idee schon länger bestehe, sie sich bis jetzt nur nicht durchsetzten konnte. Außerdem gab es bis vor kurzem noch keine Genehmigung des Schulleiters, denn die braucht man. Das Gesetz schreibt nämlich vor, dass ein Vertretungsplan ausreicht. Dieser eine ist bei uns der, der am schwarzen Brett hängt und auf Papier gedruckt ist. Zusätzlich war es bisher schwierig, weil aus Datenschutzgründen keine Lehrernamen angegeben werden durften (und dürfen) und die Schulleitung der Neuerung ebenfalls eher skeptisch gegenüber stand.
Als nächstes interessierte mich, wieso genau Mark und nicht irgendjemand anderes die Programmierung in die Hand nahm. Mark erklärte mir es so:
Er ist schon lange Mitglied in der Homepage AG und ist technisch begabt. Anfang des Schuljahres wurde er dann zum Stufensprecher gewählt. Und zwar aus dem Grund, dass seine Mitschüler hofften, dass er mit seinem technischen Interesse endlich den Online-Vertretungsplan entwickeln würde. Dies nahm Mark dann als Ansporn und setzte die Aktion wirklich durch.
Als letztes ist noch interessant, dass die Anwendung, an der Mark seit der letzten Schulkonferenz arbeitet, im Grunde fertig ist. Es wird nur noch an ein paar technischen Dingen gearbeitet.
Wann das Ganze aber endgültig eingeführt wird, ist noch nicht sicher.
Von: Julia Hötger
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