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G8 und G9

Das umstrittene Thema von Schülern und Lehrern ist immer noch G8. Das ursprüngliche Schulsystem sah vor das ein Schüler das Abitur in 9 Jahren Regelzeit absolviert. Das 2005 eingeführte G8 wurde im Jahr 2004 zum ersten Mal politisch formuliert. Die Begründung zum Vorschlag der Verkürzung war verantwortungsvollerer Umgang mit der Lebenszeit der Kinder.
Der Hintergrund für die Einführung von G8 war die Tatsache, dass die deutschen Hochschulabsolventen im internationalen Vergleich älter als ihre Wettbewerber im internationalen Vergleich waren. Dies wurde als Wettbewerbsnachteil für den einzelnen Studenten, als auch für den Standort Deutschland interpretiert. Der ursprüngliche Plan schrieb vor, die Oberstufe zu verkürzen, aber bedingt durch einen politischen Wechsel konzentrierte sich die Verkürzung auf die Sekundarstufe I. 2005 wurde die Verkürzung hoch gehandelt, aber nach jetzigem Standpunkt stimmen sehr wenige Bürger dem System zu. Umfragen nach zu urteilen sind 70% der Eltern an Gymnasien gegen G8. Die Politiker missachten den Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung für die Einführung von G9. Außerdem werden konkrete Erfahrungsberichte und bestehende Aussagen von Eltern, Lehrern, Ärzten, Schülern und Professoren vernachlässigt. Nach Ansicht von Kritikern haben die Schüler zu viel Schulstress, zu wenig Freizeit, zu wenig Wiederholung und Vertiefung, außerdem zu wenige außerschulische Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.
Die Folgen der Verkürzung der Schulzeit auf den Schüler sind in vielerlei Hinsicht immens. Es entsteht mehr Leistungsdruck unter den Schülern, es weniger soziales Engagement und das Familienleben wird durch den Nachmittagsunterricht erschwert. Die Kirchengemeinden und Sportvereine bemerken einen Rückgang der Mitglieder unter Jugendlichen. Viele sind der Ansicht, dass durch das G8 wurde auch die soziale Auslese vor dem Abitur verschärft wurde, weil durch den schnellen Fortgang des Stoffes viele Schüler im Unterricht nicht mitkommen. Dadurch brauchen diese Schüler eigentlich Nachhilfe – die meisten Eltern können sich dies aber meist finanziell nicht leisten. Der nachträgliche Einstieg ins achtjährige Gymnasium ist so schwieriger und verringert Bildungschancen.
2017 sind die Landtagswahlen und die Parteien vertreten verschiedene Meinungen gegenüber dem Schulsystem: Die SPD will G8 zu einem flexiblen Modell umbauen. Das Abitur nach 8 Jahren soll bestehen bleiben, aber bei Wahl kann man ein Orientierungsjahr machen. Die Sekundarstufe soll um ein Jahr verlängert werden.
Die CDU hingegen will die Schulen selber entscheiden lassen welches System sie etablieren wollen. Die Grünen stehen für eine flexible Lernzeit bei der die individuelle Leistungsfähigkeit der Schüler im Vordergrund steht. Bei der FDP hat sich die Parteibasis „für mehr Freiheit und Autonomie“ der einzelnen Schule entschieden. Das ist ein Bruch mit der vorherigen Parteilinie der FDP, die vorher glühender Verfechter des G8 war. Die Linke ist für die Wiedereinführung des G9 und Beendigung des G8 Konzepts länderweit. So sieht es auch die AfD.
Eigentlich wollte die derzeitige Schulministerin das Thema G8/G9 aus dem Wahlkampf heraushalten, aber auf Grund des landesweiten Interesses an dem Thema ist dies nun für den Wahlkampf relevant geworden und wird sicherlich politisch entschieden werden.
Meiner Meinung nach ist G8/G9 ein wichtiges Thema, da das Schulsystem uns alle betrifft. Da ich selber ein Schüler bin und innerhalb von acht Jahren mein Abitur erreichen muss, kann ich die Diskussion sehr gut nachvollziehen. Tatsachlich belastet das G8 das Familienleben, da die Schüler aufgrund des hohen Lernstresses nicht ausreichend am Familienleben teilnehmen können. Ich selber empfinde einen hohen Leistungsdruck und auch meine Mitschüler haben Schwierigkeiten dem Tempo, welches G8 vorgibt, zu folgen. Dadurch verschlechtern sich die Chancen jedes einzelnen, vor allem aber die der schwächeren Schüler. G8 wurde wegen des vergleichsweise hohen Eintrittsalters ins Studium der deutschen Studenten eingeführt, was die damals noch bestehende Wehrpflicht unterstützt hat. Nach der Abschaffung der Wehrpflicht und Einführung von G8 ist das Eintrittsalter der Studenten sogar unter die Volljährigkeit gesunken, deshalb ist G8 eigentlich nicht mehr notwendig. Auch die Folgen von G8 sind nicht zu leugnen und wirken sich auf den Vereinssport aus. Grund ist der Nachmittagsunterricht, der außerschulische Aktivitäten einschränkt. Es mag sein, dass manche Schüler und Eltern das Schulsystem G8 bevorzugen, aber ich persönlich bin der Ansicht, dass die negativen Aspekte von G8 überwiegen.

von Kenzo Hüper

Michael Bednarz

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