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Auslandsjahr

Der Gedanke, für eine Zeit ins Ausland zu gehen, schwebt dir schon länger im Kopf herum? Du interessierst dich dafür, aber weißt eigentlich noch gar nicht, was du dafür machen musst und welche Schritte zu durchlaufen sind? Dann kommt hier eine kurze Anleitung, die dir bei dem Einstieg in diese Thematik helfen kann.
Zuerst solltest du dir überlegen, welche Länder und Sprachen dich überhaupt interessieren. Die beliebtesten Länder sind zur Zeit die USA, England, Australien, Kanada und Neuseeland. Im zweiten Schritt solltest du dir darüber klar werden, für wie lange du gerne ins Ausland möchtest. Die meisten Austauschprogramme bieten  einen Zeitraum von  5 oder von 10 Monaten an. Im Gymnasium mit dem G8 Abitur entscheiden sich die meisten Schüler dafür, in der 10. Klasse ins Ausland zu gehen, da es sich um die Einführungsphase der Oberstufe handelt. Grundsätzlich ist es möglich, ohne die Wiederholung der Stufe in deine alte Klasse zurückzukehren. Allerdings hängt das von deinen Noten und deiner Bereitschaft ab, Teile des verpassten Stoffes nachzuarbeiten. Die Wahrscheinlichkeit, eine Stufe zu wiederholen, ist bei einem Auslandsaufenthalt von 10 Monaten natürlich höher als bei einem Zeitraum von nur 5 Monaten. Du solltest das dann auch ganz offen  mit deinem Klassenlehrer oder dem Direktor besprechen, der dir bei der Einschätzung helfen kann, ob eine Wiederholung sinnvoll ist.
Mit deinen Eltern solltest du auch darüber sprechen, ob es deiner Familie möglich ist, das Auslandsjahr zu finanzieren oder ob du auf die Unterstützung durch ein Stipendium angewiesen bist. Die Kosten sind nicht unerheblich und starten je nach Dauer und Land bei ca. 9.000€ und es kommt noch dein Taschengeld und womöglich auch noch Schulgeld im Gastland hinzu. Ich nenne diese Zahl nicht, um dich vor diesem Vorhaben abzuschrecken, allerdings solltest du das wissen, um realistisch an das Thema heranzugehen. Stipendien werden von vielen Organisationen vergeben und auch bei uns an der Schule wird jedes Jahr ein Auslandsaufenthalt finanziell unterstützt. Du findest über eine Suche im Internet eine ganze Reihe von staatlichen und privaten Organisationen, die ein Teil-, oder Vollstipendium anbieten. Es gibt auch einige gemeinnützige und kirchliche Organisationen, die einen Schüleraustausch zu geringeren Kosten anbieten. In diesem Fall handelt es sich aber um einen Austausch und deine Familie muss bereit sein, auch einen Gastschüler aufzunehmen.
Du solltest dich erst mal unverbindlich bei verschiedenen Organisationen informieren und beraten lassen. Viele Informationen zum Thema Auslandsjahr sind auch im Internet zu finden.  Ich persönlich habe mich auch zuerst im Internet informiert. Bei Fragen kann man sich auch an Frau Kaspari oder Frau Rohr wenden, die eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema an unserer Schule organisieren.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Wege ins Ausland zu gehen, doch du benötigst eine Organisation, die dich unterstützt und auch für eine Beurlaubung von der Schulpflicht in Deutschland notwendig ist. Es gibt je nach Land viele medizinische Details zu beachten und es ist auch wichtig, dass die Organisation dich vor Ort im Ausland betreut und im Fall von Problemen mit der Gastfamilie oder der Schule unterstützt.
Bist du dir nun etwas sicherer, ob ein Auslandsjahr etwas für dich ist? Bist du offen für neue Eindrücke und Erfahrungen? Kannst du dir vorstellen, eine Zeit im Ausland bei einer anderen Familie zu leben und dort zur Schule zu gehen? Möchtest du gerne eine neue Sprache lernen oder deine Sprachkenntnisse verbessern? Dann musst du zusammen mit deiner Familie noch die richtige Organisation finden, die deinen Auslandsaufenthalt organisiert und dich unterstützt.
Um bei solchen Organisationen angenommen zu werden, ist es oftmals notwendig, eine Bewerbung und einen Lebenslauf zu schreiben. Bei den Organisationen hat man dann eine Art Vorstellungs- und Informationsgespräch, bei dem auch deine Sprachkenntnisse überprüft werden. Ich habe mich durch die Organisationen  IST, EF und StepIn beraten lassen und fand persönlich alle drei Organisationen empfehlenswert und freundlich.
Nachdem du dich bei verschiedenen Organisationen beworben hast, bekommst du nun hoffentlich Angebote in ein Austauschprogramm aufgenommen zu werden. Jetzt ist der ist Zeitpunkt gekommen, an dem du dich endgültig für einen Auslandsaufenthalt entscheiden musst.
Wenn du dir ganz sicher bist und deine Eltern deine Entscheidung unterstützen, dann ist nun der Zeitpunkt, an dem deine Eltern den Vertrag mit der ausgewählten Austauschorganisation unterschreiben müssen. Danach gibt es keinen Weg mehr zurück, außer man kündigt den Vertrag, was jedoch sehr teuer werden kann. Daher solltest du dir wirklich sicher sein, ein Auslandsjahr machen zu wollen.
Nach dem Abschluss des Vertrags fängt die eigentliche „Arbeit“ erst an. Ich war persönlich sehr überrascht, was noch alles auf mich zugekommen ist. Deine Organisation muss nun eine Gastfamilie für dich finden, dafür sind viele Informationen notwendig wie zum Beispiel ein detaillierter Lebenslauf, Bilder, ein Brief an die zukünftigen Gasteltern und noch vieles mehr. Das ist wirklich nicht zu unterschätzen, abhängig vom Gastland und der Austauschorganisation sind auch medizinische Tests und Impfungen notwendig. Dies alles ist mit einigem Aufwand verbunden und man sollte ausreichend Zeit dafür einplanen.
Als Vorbereitung auf das Auslandsjahr bieten die meisten Organisationen Vorbereitungsseminare für die Teilnehmer und ihre Eltern an. Das soll dir ermöglichen, dich auf die kulturellen Unterschiede im Gastland vorzubereiten und alle Fragen zu beantworten, die du oder deine Eltern zum Ablauf des Auslandsaufenthaltes haben.
Ich hoffe, du hast durch diesen Artikel etwas Fernweh bekommen und du denkst weiterhin darüber nach, eine Zeit in einer Schule im Ausland zu verbringen. Wenn du jedoch nicht während der Schulzeit einen Auslandsaufenthalt machen möchtest, gibt es auch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel Sprachreisen in den Ferien oder auch nach dem Abitur Work and Travel, aber dies ist Thema für einen anderen Artikel.

Jana Gallmann

Michael Bednarz

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